Im Rahmen des Mastermoduls Energetische Gebäudeplanung des Studiengangs Bauingenieurwesen fand am 06.12.2021 die erste Vortragsreihe zum Thema Outdoor Comfort statt.
Neben einem ganzjährig angenehmen Innenraumklima rücken vermehrt Strategien zur Verbesserung der Behaglichkeit im Außenraum in den Fokus. Besonders in dichtbesiedelten Stadtgebieten tragen eine hohe Flächenversiegelung, fehlende Grünflächen, Geometrie und Eigenschaften der Bausubstanz, aber auch anthropogene, d.h., durch den Menschen verursachte Wärmequellen und Luftschadstoffe zu erhöhten Temperaturen im Vergleich zum Umland bei – man spricht von der „städtischen Wärmeinsel“.
In diesen Zusammenhang wurden unter Leitung von Prof.in Monica Rossi-Schwarzenbeck verschiedene Mitigationsstrategien und -ansätze zur Verbesserung der thermischen Behaglichkeit im urbanen Raum präsentiert.
So standen im Beitrag „Outdoor microclimatic investigation strategies” von Graziano Enzo Marchesani (Università degli Studi di Camerino) vor allem Softwarelösungen zur Simulation des städtischen Mikroklimas im Fokus. Anhand von Wetterdaten lassen sich damit die Einflüsse externer Faktoren auf ein modelliertes Stadtgebiet simulieren und analysieren, um gezielt Anpassungen vorzunehmen.
In dem Vortrag „Improving thermal comfort in historic built environment through nature-based solutions” von Prof.in Francesca Olivieri und Louise-Nour Sassenou (Universidad Politécnica de Madrid) wurden anhand von Simulationen und Messungen die Auswirkungen ausgewählter Begrünungsszenarien am Plaza Matadero in Madrid im Rahmen einer Fallstudie ausgewertet.
Abschließend bot Fabian Görgen (HTWK Leipzig) mit seiner Präsentation zum Thema „ Evaporative cooling strategies to improve outdoor comfort in urban areas ” einen Einblick in sowohl historische als auch moderne Anwendungsbeispiele zur Verbesserung der Behaglichkeit durch Verdunstungskühlung. In diesem Zusammenhang wurde das Konzept eines adaptiven Fassadenmoduls, das aktuell an der HTWK entwickelt wird, vorgestellt.
An der Veranstaltung nahmen rund 40 Gäste, darunter Studierende der HTWK und internationale Forschende aus Spanien und Italien, teil; sie wurde pandemiebedingt online abgehalten.
Die Organisator:innen bedanken sich für den interessanten Austausch und freuen sich auf die nächste Vortragsreihe im Jahr 2022.